Christoffer Carlsson
Broschiertes Buch
Was ans Licht kommt / Die Halland-Krimis Bd.2
Kriminalroman Platz 1 der Krimibestenliste
Übersetzung: Ackermann, Ulla
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Zwei Monate Platz 1 der Krimibestenliste: «Der beste schwedische Kriminalroman seit 20 Jahren.» Deutschlandfunk KulturEine Nacht, zwei Morde: Der eine zerstört eine Familie. Der andere die ganze Nation. Als am Abend des 28. Februar 1986 in Stockholm Olof Palme ermordet wird, geht bei der Polizei im südschwedischen Halmstad der anonyme Anruf eines Mannes ein. Er habe eine Frau vergewaltigt. Und er werde es wieder tun. Tatsächlich wird kurz darauf das Opfer gefunden. Es stirbt an seinen Verletzungen. Und es wird nicht das letzte sein.Der erfahrene Polizist Sven Jörgensson macht sich mit zu...
Zwei Monate Platz 1 der Krimibestenliste: «Der beste schwedische Kriminalroman seit 20 Jahren.» Deutschlandfunk Kultur
Eine Nacht, zwei Morde: Der eine zerstört eine Familie. Der andere die ganze Nation.
Als am Abend des 28. Februar 1986 in Stockholm Olof Palme ermordet wird, geht bei der Polizei im südschwedischen Halmstad der anonyme Anruf eines Mannes ein. Er habe eine Frau vergewaltigt. Und er werde es wieder tun. Tatsächlich wird kurz darauf das Opfer gefunden. Es stirbt an seinen Verletzungen. Und es wird nicht das letzte sein.
Der erfahrene Polizist Sven Jörgensson macht sich mit zunehmender Besessenheit auf die Suche nach dem Mörder. Erfolglos. Bis zu seinem Tod.
Jahrzehnte später nimmt Jörgenssons Sohn Vidar die Ermittlungen wieder auf. Im Zuge seiner Nachforschungen kommt die Wahrheit über ein Verbrechen ans Licht, das keine einfachen Antworten zulässt.
«Nicht nur von enormer Raffinesse, sondern auch von einer emotionalen Wucht, die man nur selten in einem Kriminalroman erfährt.» Der Spiegel
Eine Nacht, zwei Morde: Der eine zerstört eine Familie. Der andere die ganze Nation.
Als am Abend des 28. Februar 1986 in Stockholm Olof Palme ermordet wird, geht bei der Polizei im südschwedischen Halmstad der anonyme Anruf eines Mannes ein. Er habe eine Frau vergewaltigt. Und er werde es wieder tun. Tatsächlich wird kurz darauf das Opfer gefunden. Es stirbt an seinen Verletzungen. Und es wird nicht das letzte sein.
Der erfahrene Polizist Sven Jörgensson macht sich mit zunehmender Besessenheit auf die Suche nach dem Mörder. Erfolglos. Bis zu seinem Tod.
Jahrzehnte später nimmt Jörgenssons Sohn Vidar die Ermittlungen wieder auf. Im Zuge seiner Nachforschungen kommt die Wahrheit über ein Verbrechen ans Licht, das keine einfachen Antworten zulässt.
«Nicht nur von enormer Raffinesse, sondern auch von einer emotionalen Wucht, die man nur selten in einem Kriminalroman erfährt.» Der Spiegel
Christoffer Carlsson, geboren 1986, wuchs außerhalb von Marbäck an der Westküste Schwedens auf. Er promovierte in Kriminologie an der Universität Stockholm und wurde 2012 mit dem Young Criminologist Award der European Society of Criminology ausgezeichnet. Für seinen Debütroman 'Der Turm der toten Seelen' erhielt er 2013 als jüngster Preisträger mit 27 Jahren den Schwedischen Krimipreis. Die Reihe um den Polizisten Leo Junker erscheint in 20 Ländern und wird verfilmt. Sein Roman 'Unter dem Sturm' wurde bislang in zehn Länder verkauft und war 2019 für den Schwedischen Krimipreis nominiert.
Produktbeschreibung
- Die Halland-Krimis 2
- Verlag: Rowohlt TB.
- Originaltitel: Brinn mig en sol
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 12. September 2023
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 122mm x 33mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783499002854
- ISBN-10: 349900285X
- Artikelnr.: 67694852
Herstellerkennzeichnung
Rowohlt Taschenbuch
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
«Nicht nur von enormer Raffinesse, sondern auch von einer emotionalen Wucht, die man nur selten in einem Kriminalroman erfährt.» Marcus Müntefering Der Spiegel 20220730
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Tobias Gohlis sagt es rundheraus: großer Krimi, was Christoffer Carlsson da vorlegt. Nicht nur lernt der Leser das südschwedische Halland und seine Bewohner angenehm klischeefrei kennen, versichert Gohlis, er wird auch beschenkt mit kluger Komposition und weiser Soziologie. Was es mit den Serienmorden in Halland von 1986 auf sich hat, wie sie mit der Ermordung Olof Palmes zusammenhängen und was das mit einer Gesellschaft anrichtet, erfährt der Leser laut Gohlis auf wendungsreiche, spannende Weise.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die im Dunkeln
Krimis in Kürze: Carlsson, McIlvanney/Rankin, Storm
Die Inflation der sogenannten Schwedenkrimis ist mittlerweile so oft beklagt worden, dass man offene Türen einrennen würde, wenn man sich noch darüber aufregte. Man kann ja einfach nach Süden schauen. Im Falle von "Was ans Licht kommt" (Rowohlt, 492 S., geb., 23,- Euro) wäre das allerdings ein großer Fehler. Der neue Roman von Christoffer Carlsson erzählt mit epischer Wucht von Schuld, Verantwortung und Verstrickung, von der Vergeblichkeit und Verkehrung guter Absichten. Weit davon entfernt, ein steriler ethischer Traktat zu sein, ist der Roman bevölkert von lebendigen, zerrissenen, widersprüchlichen Figuren.
Die Anlage der Erzählung ist
Krimis in Kürze: Carlsson, McIlvanney/Rankin, Storm
Die Inflation der sogenannten Schwedenkrimis ist mittlerweile so oft beklagt worden, dass man offene Türen einrennen würde, wenn man sich noch darüber aufregte. Man kann ja einfach nach Süden schauen. Im Falle von "Was ans Licht kommt" (Rowohlt, 492 S., geb., 23,- Euro) wäre das allerdings ein großer Fehler. Der neue Roman von Christoffer Carlsson erzählt mit epischer Wucht von Schuld, Verantwortung und Verstrickung, von der Vergeblichkeit und Verkehrung guter Absichten. Weit davon entfernt, ein steriler ethischer Traktat zu sein, ist der Roman bevölkert von lebendigen, zerrissenen, widersprüchlichen Figuren.
Die Anlage der Erzählung ist
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angemessen komplex. Der Ich-Erzähler ist ein Schriftsteller, der zurückkehrt in seine südschwedische Heimat. Ein Mann in der Lebenskrise, der sich rettet, indem er von anderen erzählt, die er in seiner Jugend kannte. Das Unheil beginnt am Tag, als Olof Palme ermordet wird, am 28. Februar 1986. In Halmstad wird am selben Abend eine junge Frau vergewaltigt und ermordet. Vom Täter keine Spur. Diese Koinzidenz wird nie über Gebühr strapaziert. Sie löst nur bei den Menschen eine diffuse Unruhe aus, was los ist in Schweden, wie das Böse die heile sozialdemokratische Wohlstandswelt heimsuchen kann.
Die Schlüsselfiguren der Ich-Erzählung sind Vater und Sohn Jörgensson, beide Polizisten, deren Leben auf schmerzliche Weise von dem Mord, dem weitere folgen werden, geprägt ist. Die Geschichte handelt von Irrtümern und Starrsinn, dem Wunsch nach Gerechtigkeit - und von der Region, in der sie spielt, von Kleinstadtalltag, maroden Höfen und bodenständigen Leuten, denen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Es ist, wie man am Ende erstaunt feststellt, ein Buch, dessen literarische Qualitäten seinem Spannungsbogen ebenbürtig sind.
Dass sich im Nachlass des 2015 verstorbenen William McIlvanney noch ein Manuskript gefunden hat, ist eine schöne Überraschung. Ian Rankin, ein großer Bewunderer seines schottischen Landsmanns, hat sich des Textes angenommen und ihn fertiggestellt. "Das Dunkle bleibt" (Kunstmann, 288 S., geb., 25,- Euro) ist im Glasgow der Siebzigerjahre angesiedelt. Ein schmieriger Anwalt wird ermordet aufgefunden, er hat für einen der örtlichen Gangsterbosse gearbeitet. Jack Laidlaw, der Einzelgänger im Polizeidienst, der seinen Vorgesetzten für einen Trottel hält, womit er nicht allein steht, versucht, durch seine unorthodoxen Ermittlungen zu verhindern, dass ein Bandenkrieg ausbricht. Das gelingt ihm besser, als die zentrifugalen Kräfte in seinem Familienleben zu bändigen.
McIlvanney ist schottisches Noir ohne Pose. Laidlaws exzentrischste Eigenschaft besteht darin, dass er gelegentlich die großen Philosophen studiert und Sätze sagt wie den, das Gesetz und Gerechtigkeit nichts miteinander zu tun hätten. Und wenn man das in McIlvanneys knapper, präziser Prosa liest, die so unnachahmlich Typen und Szenen anschaulich werden lässt und so viel Sophistication in den Dialogen versprüht, ist das immer wieder ein großes Vergnügen.
Der Plot kann sehr filigran, die Architektur ambitioniert, der Stoff faszinierend sein - und doch fehlen eine Sprache und Figuren, die ein Buch über den Durchschnitt hinaushöben. "Das neunte Gemälde" (Kiepenheuer & Witsch, 408 S., br., 17,- Euro) von Andreas Storm, der erste Band einer Reihe um den Kunstexperten Lennard Lomberg, ist ein solcher Roman. Die Handlung bewegt sich zwischen Paris (1943), der Bonner Republik (1966) und der jüngsten Gegenwart des Jahres 2016. Es geht um ein verschollenes kubistisches Gemälde, um Beutekunst und alte Nazis in BKA und anderen Institutionen und um die Restitutionsdebatten von heute. Das Ganze ist gut recherchiert, das Amalgam aus Fakten und Fiktionen erscheint schlüssig, man folgt den Spuren gerne durch halb Europa und die ganze Nachkriegszeit.
Nur leider ist das viel zu parfümiert und gespreizt erzählt, als glaubte der Autor, das einem kunstinteressierten Publikum schuldig zu sein. Und der Protagonist ist einer dieser zu kunstvoll ausstaffierten Connaisseure, die einen auch schnell nerven können. Das ist sehr schade. Ein schärferes Lektorat mit Mut zur stilistischen Verschlankung hätte bei diesem richtig guten Stoff Wunder wirken können. PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Schlüsselfiguren der Ich-Erzählung sind Vater und Sohn Jörgensson, beide Polizisten, deren Leben auf schmerzliche Weise von dem Mord, dem weitere folgen werden, geprägt ist. Die Geschichte handelt von Irrtümern und Starrsinn, dem Wunsch nach Gerechtigkeit - und von der Region, in der sie spielt, von Kleinstadtalltag, maroden Höfen und bodenständigen Leuten, denen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Es ist, wie man am Ende erstaunt feststellt, ein Buch, dessen literarische Qualitäten seinem Spannungsbogen ebenbürtig sind.
Dass sich im Nachlass des 2015 verstorbenen William McIlvanney noch ein Manuskript gefunden hat, ist eine schöne Überraschung. Ian Rankin, ein großer Bewunderer seines schottischen Landsmanns, hat sich des Textes angenommen und ihn fertiggestellt. "Das Dunkle bleibt" (Kunstmann, 288 S., geb., 25,- Euro) ist im Glasgow der Siebzigerjahre angesiedelt. Ein schmieriger Anwalt wird ermordet aufgefunden, er hat für einen der örtlichen Gangsterbosse gearbeitet. Jack Laidlaw, der Einzelgänger im Polizeidienst, der seinen Vorgesetzten für einen Trottel hält, womit er nicht allein steht, versucht, durch seine unorthodoxen Ermittlungen zu verhindern, dass ein Bandenkrieg ausbricht. Das gelingt ihm besser, als die zentrifugalen Kräfte in seinem Familienleben zu bändigen.
McIlvanney ist schottisches Noir ohne Pose. Laidlaws exzentrischste Eigenschaft besteht darin, dass er gelegentlich die großen Philosophen studiert und Sätze sagt wie den, das Gesetz und Gerechtigkeit nichts miteinander zu tun hätten. Und wenn man das in McIlvanneys knapper, präziser Prosa liest, die so unnachahmlich Typen und Szenen anschaulich werden lässt und so viel Sophistication in den Dialogen versprüht, ist das immer wieder ein großes Vergnügen.
Der Plot kann sehr filigran, die Architektur ambitioniert, der Stoff faszinierend sein - und doch fehlen eine Sprache und Figuren, die ein Buch über den Durchschnitt hinaushöben. "Das neunte Gemälde" (Kiepenheuer & Witsch, 408 S., br., 17,- Euro) von Andreas Storm, der erste Band einer Reihe um den Kunstexperten Lennard Lomberg, ist ein solcher Roman. Die Handlung bewegt sich zwischen Paris (1943), der Bonner Republik (1966) und der jüngsten Gegenwart des Jahres 2016. Es geht um ein verschollenes kubistisches Gemälde, um Beutekunst und alte Nazis in BKA und anderen Institutionen und um die Restitutionsdebatten von heute. Das Ganze ist gut recherchiert, das Amalgam aus Fakten und Fiktionen erscheint schlüssig, man folgt den Spuren gerne durch halb Europa und die ganze Nachkriegszeit.
Nur leider ist das viel zu parfümiert und gespreizt erzählt, als glaubte der Autor, das einem kunstinteressierten Publikum schuldig zu sein. Und der Protagonist ist einer dieser zu kunstvoll ausstaffierten Connaisseure, die einen auch schnell nerven können. Das ist sehr schade. Ein schärferes Lektorat mit Mut zur stilistischen Verschlankung hätte bei diesem richtig guten Stoff Wunder wirken können. PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
Ein anonymer Anruf im Februar des Jahres 1986 alarmiert die Polizei. Ein Mann behauptet, er habe eine Frau vergewaltigt und kündigt an, es wieder tun zu wollen. Kurz danach wird das Opfer gefunden, das an den Verletzungen stirbt. Der Polizist, der die junge Frau fand, macht sich verbissen auf …
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Ein anonymer Anruf im Februar des Jahres 1986 alarmiert die Polizei. Ein Mann behauptet, er habe eine Frau vergewaltigt und kündigt an, es wieder tun zu wollen. Kurz danach wird das Opfer gefunden, das an den Verletzungen stirbt. Der Polizist, der die junge Frau fand, macht sich verbissen auf die Jagd nach dem Täter, findet diesen aber nicht. Über dreißig Jahre nach seinem Tod findet sein Sohn auf dem Dachboden die Ermittlungsakte nebst einem Karton weiterer Unterlagen und stellt eigene Nachforschungen an. Dabei kommen Dinge ans Licht, die besser verborgen geblieben wären.
Meine Erwartungen an das Buch waren hoch, ich habe ein Jahres-, mindestens aber ein Monatshighlight erwartet. Geworden ist es keines davon, was ich wirklich schade finde, denn die Geschichte enthält alles, was ich in einem Kriminalroman sehr mag; ein ungelöster Fall, mysteriöse Verwicklungen, ungewöhnliche Figuren, Geheimnisse. Dennoch hatte ich die meiste Zeit das Gefühl, der Autor lässt mich außen vor, und nicht nur das, seinen Figuren erging es ebenso. Fast alle sind wortkarg, tun geheimnisvoll, machen alles mit sich aus, keiner spricht mit anderen. Immer wieder hat eine Person einen Gedanken, einen Einfall oder ein Gefühl, die nicht klar kommuniziert werden. Das kann spannend sein, wenn es aber permanent passiert, ist es irgendwann einfach nur noch frustrierend.
Dabei ist die Story selbst unglaublich interessant, allerdings fehlt es in der Umsetzung an Spannung. Zu ausschweifend, zu langatmig wird diese erzählt und erst im letzten Drittel kommt etwas Schwung in die ganze Sache. Allerdings geht es da genauso weiter; niemand stimmt sich ab, jeder macht sein Ding und es dauert unglaublich lange, bis endlich Licht ins Dunkel kommt. Ich habe einen Verdacht, der sich zunächst nicht bestätigt, und dann kommt eine Wendung, die ich nicht erwartet habe und diese ist ungeheuerlich. Dieser Ansatz hat mich wirklich überrascht und ich habe versucht, mich zu erinnern, ob es Hinweise darauf gab. Dennoch war durch die vielen Längen bereits ein wenig die Luft raus, hier hätte eine Kürzung wohl Wunder gewirkt, und ich glaube, die Story hätte eher ihre volle Wucht entfalten können. Die erneute Kehrwende kam dann zwar unerwartet, aber der große Knall blieb trotzdem aus. Als sich dann erstaunlicherweise mein Anfangsverdacht bestätigt, fühle ich keine Befriedigung, sondern bin froh, dass dieses Verbrechen, das so viele Jahre ungeklärt blieb, endlich einen Abschluss finden kann, und das Buch damit auch.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass hier viel Potential verschenkt wurde. Eine Straffung der Story hätte zur Folge gehabt, dass ich mich mehr darauf hätte einlassen können. Zu krampfhaft hat der Autor sich bemüht, eine besondere Atmosphäre zu schaffen und dadurch leider das Gegenteil erreicht. Das Buch ist nicht schlecht, aber eben auch nicht herausragend, sodass ich die goldene Mitte wähle und drei Sterne vergebe. Beim nächsten Buch wird hoffentlich alles anders.
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Gebundenes Buch
Mein Interesse an Kriminalromanen, speziell an solchen, die neben einer spannenden Story auch Innenansichten der Gesellschaft bieten, wurde vor Jahrzehnten von dem schwedischen Autorenpaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö geweckt. Skandinavische Krimis waren damals auf dem deutschen Markt …
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Mein Interesse an Kriminalromanen, speziell an solchen, die neben einer spannenden Story auch Innenansichten der Gesellschaft bieten, wurde vor Jahrzehnten von dem schwedischen Autorenpaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö geweckt. Skandinavische Krimis waren damals auf dem deutschen Markt nicht wirklich präsent, geändert hat dies Henning Mankell, der mit seiner Wallander-Reihe den Geist aus der Flasche entließ. Seither wird/wurde der deutsche Buchmarkt von einer wahren Flut „Schweden-Krimis“ überschwemmt, deren Inhalte und Präsentationen in der Regel keine Alleinstellungsmerkmale bieten und sich lediglich um die Entlarvung des Täters kümmern.
Aber glücklicherweise gibt es auch die eine oder andere Ausnahme wie den Schweden Christoffer Carlsson (von Haus aus promovierter Kriminologe), dessen Kriminalromane sich weniger durch eine ausgeklügelte Story sondern durch die feinen Charakterisierungen der Personen und den Umgang des Autors mit Sprache von der Massenware unterscheiden.
„Was ans Licht kommt“ ist in seiner Schwere und Melancholie einerseits ein sehr skandinavischer Roman, zeigt andererseits aber auch die Momentaufnahme einer Gesellschaft in den achtziger Jahren, in der durch ein einzelnes Ereignis die Grundwerte an Bedeutung verlieren, in Frage gestellt werden und zutiefst verunsicherte Menschen zurücklassen.
In der Rahmenhandlung ist hier zum einen das Attentat auf Olof Palme zu finden, ein Fall, in dem bis heute der Täter nicht zweifelsfrei ermittelt werden konnte, zum anderen aber auch, und das ist hier wesentlich wichtiger, eine Mordserie in der schwedischen Provinz. In beiden Fällen war die Polizei überfordert und kam bei der Suche nach dem Täter nicht voran.
Dreißig Jahre später kehrt ein Schriftsteller in die Kleinstadt zurück, um ein Buch in Angriff zu nehmen. Er ist dort aufgewachsen, hat Interesse an dem alten Fall und rollt diesen Cold Case für seinen neuen Roman wieder auf. Zahllose Gespräche mit den Einwohnern führen ihn schließlich auf die richtige Spur, und so entlarvt er ganz nebenbei den Täter, letzteres ist allerdings für die Qualität von Carlssons Roman eher nebensächlich. Was für ihn und uns Leser von Interesse ist, sind die Auswirkungen, die diese Taten und die nachfolgenden Ermittlungen nicht nur für die Bewohner der Kleinstadt sondern auch für die ermittelnden Polizisten hatten. Hier schaut Carlsson ganz genau hin, entlarvt komplizierte Familienbande und Beziehungen, stellt die Frage nach der Wahrheit, aber auch nach Schuld und Sühne. Ein literarischer Kriminalroman, der zu überzeugen weiss.
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